Muckturnier

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Muckturnier und Qt 6

Langsam wird es ernst mit Qt 6 (dem Framework, auf dem das Muckturnier-Programm aufsetzt): Seit dem 18. Januar 2023 baut der master-Branch (also der aktuelle Entwicklungszweig) der KDE Frameworks auf Qt 6 auf (vgl. die entsprechende E-Mail an die KDE-Devel-Mailingliste).

Heißt also, dass irgendwann die Linux-Distributoren Qt 6 erst standardmäßig neben Qt 5 installieren werden, und irgendwann (das kann noch ein paar Jahre dauern, aber irgendwann dann eben doch) Qt 5 entfernen werden. Und spätestens dann macht es keinen rechten Spaß mehr, ein Qt-5-Programm weiterzuentwickeln.

Das Muckturnier-Programm kann man nun schon einige Zeit mit Qt 6 bauen. Das Programm auf meinem Rechner mit einem systemweit installierten Qt 6 zu bauen ist eine Sache. Aber wie sähe das Ganze für den Endbenutzer-Realeinsatz aus? Dieser Frage bin ich jetzt endlich mal nachgegangen.

Qt 6 static und Muckturnier bauen

Sowohl das Bauen eines minimalistischen, statisch gelinkten Qt 6, als auch das Übersetzen des Muckturnier-Programms waren kein großes Problem. Und zwar weder auf Linux, noch auf Windows, noch auf macOS. Das Bauen von Qt 6 ist, im Vergleich zu Qt 5, wirklich einfacher und übersichtlicher geworden.

Linux

Auf Linux gab es erwartungsgemäß keine Probleme. Ich gehe mal davon aus, dass sich das AppImage-Paket, das ich mit jedem Release veröffentliche, wenn es so weit ist, problemlos bauen lässt und es dann auch problemlos überall laufen wird.
Ausprobiert habe ich das Bauen eines statisch gelinkten Qt 6 und des Muckturnier-Programms auf meinem Gentoo-Desktop. Das eigentliche AppImage-Paket wird dann auf Ubuntu LTS gebaut, aber ich gehe stark davon aus, dass das nach April passiert. Da läuft der Support für Ubuntu 18.04 LTS aus, und ich setze dann erstmal ein 20.04 auf. Und dazu war ich dann jetzt zum Ausprobieren doch zu faul ;-)

Aber die meisten Linux-User werden das Programm denke ich eh selbst nativ bauen (oder?!). Also kein Stress hier.

macOS

Bei macOS kann man zwar Qt 6 selbst nicht mehr auf macOS 10.14 „Mojave“ bauen (das ich bisher benutzt habe, um das Muckturnier-App-Paket zu erstellen); allerdings ging das auf macOS 11.7 „Big Sur“ ohne größere Probleme. Ein bisschen Rumprobieren musste ich schon (ich bin ziemlich inkompatibel mit Apple und macOS und dem ganzen Konzept dahinter), aber auch hier konnte ich sowohl ein statisches Qt 6 als auch das Muckturnier-Programm ohne größere Probleme bauen.

Netterweise funktioniert das resultierende App-Paket auch genauso noch auf macOS „Mojave“. Es geht also hier mit Qt 6 keine Unterstützung für ältere Rechner bzw. Betriebssysteme verloren.

Windows

Anders sieht es (leider) unter Windows aus. Für das Bauen von Qt 6 braucht man Windows 10. Das selber war dann netterweise auch hier kein Problem, genau wie das Bauen des Muckturnier-Programms. Aber. Und jetzt kommt das Aber. Die resultierende ausführbare Datei kann man nicht mehr unter Windows 7 ausführen (und höchstwahrscheinlich auch nicht mehr unter Windows 8, wobei ich das nicht ausprobiert habe). Scheinbar wurden hier tatsächlich mal alte Zöpfe abgeschnitten.

Die meisten User werden denke ich das Muckturnier-Programm unter Windows nutzen. Und typischerweise kommt für ein Muckturnier ein altes Notebook zum Einsatz – auf dem dann potenziell noch Windows 7 läuft. Mit der Windows-7-Kompatibilität ist aber definitiv Schluss mit Qt 6.

Qt 5 so lang es geht

Ich denke, es ist sinnvoll, das Muckturnier-Programm so lang wie möglich mit alter Hardware und Windows 7 kompatibel zu halten. Das heißt leider aber auch, auf Qt 6 zunächst zu verzichten. Es kommt aber defninitv der Zeitpunkt, wo es keinen Spaß mehr macht, Qt 5 zu nutzen. Und weder auf Linux, noch auf macOS wäre, wie gesagt, der Umstieg auf Qt 6 ein Problem.

So lang es geht, halte ich das Muckturnier-Programm mit Qt 5 und somit mit Windows 7 kompatibel. Den Installer konnte man, als ich das das letzte Mal probiert habe, sogar noch unter Windows XP starten und das Muckturnier-Programm installieren und ausführen (über 20 Jahre nach dem Launch von Windows XP doch eine bemerkenswerte Tatsache wie ich finde). Aber die Tage dafür sind gezählt.

Momentan ist das Nutzen von Qt 5 aber noch überhaupt kein Problem, und deswegen wird es höchstwahrscheinlich noch das eine oder andere Release geben, das man auf Betriebssystemem ausführen kann, die man eigentlich besser nicht mehr nutzen sollte ;-)