Muckturnier

Aktuelle News

Muckturnier 3.11.0

In Version 3.11.0 wurde das Konzept für den Auslosungsmodus und die automatische Paar- bzw. Tischauswahl überarbeitet. Außerdem gibt es Usability-Verbesserungen – und natürlich auch einige Bugfixes.

Bessere Auslosung ganzer Runden

Beim Auslosen ganzer Runden wird jetzt – sofern das aktiviert ist – das Zulosen bisheriger Gegner bzw. Partner erheblich besser vermieden, als bisher. Ausführlich wurde das bereits im Tech-Preview Bessere Auslosung für ganze Runden beschrieben. In Version 3.11.0 wurde es genau so umgesetzt.

Besseres Turnierdatenbank-Datei-Management

Es ist jetzt möglich, beim Starten automatisch die letzte geöffnete Turnierdatenbank zu laden. Das ist insbesondere dann praktisch, wenn man Voranmeldungen für ein Turnier entgegennimmt, da diese ja typischerweise über einige Tage verteilt kommen – man also das Programm viele Male starten muss. Jetzt kann man einfach das Programm öffen, und die letzte Datenbank ist da (sofern sie nicht geschlossen, verschoben, gelöscht etc. wurde).

Weiterhin werden jetzt die letzten fünf geöffneten Turnierdatenbanken gespeichert und können direkt aufgerufen werden.

Zu finden sind beide Funktionen im neuen Menüpunkt „Datei“ → „Letzte geöffnete Turniere“:

Der neue „Letzte geöffnete Turniere“-Menüpunkt

Abgesehen davon gibt es jetzt nicht mehr nur die Option, als Startverzeichnis für das Öffnen von bestehenden Turnierdatenbanken bzw. dem Erstellen neuer das Verzeichnis der zuletzt benutzen Datenbank zu verwenden. Als zusätzliche Optionen kann man nun auch das Standard-„Dokumente“-Verzeichnis oder ein beliebiges anderes wählen.

Eingestellt werden kann das Start-Verzeichnis im Einstellungen-Dialog auf der „Verzeichnisse“-Seite. Diese enthält jetzt auch den Standard-Verzeichnisnamen für den Export von Anmeldungscodes, der vorher eine eigene Seite hatte.

Auslosung und die automatische Auswahl

Seit Version 3.8.0 ist der Auslosungsmodus in die immer sichtbaren Einstellungen beim Erstellen eines neuen Turniers gewandert. Weiterhin konnte der Auslosungsmodus sowohl auf der Anmeldungs- als auch auf der Ergebnisse-Seite geändert werden – einmal benannt aus Sicht der Auslosung und einmal aus Sicht der Ergebniseingabe.

Objektiv betrachtet ist die Möglichkeit, den Auslosungsmodus an drei Stellen konfigurieren zu können – auch während des Turniers – übers Ziel hinausgeschossen. Letztlich sieht es doch so aus: Wenn ich eine Auslosung eingebe, dann möchte ich auch eine entsprechende automatische Paar- bzw. Tischauswahl haben. Ich gebe die Auslosung ja nicht aus Spaß ein. Und: Es steht vor dem Turnier fest, ob ich pro Runde auslose, nur die 1. Runde auslose und dann die Paare 2 weiterrutschen lasse, oder ob ich jede Runde Zettel ziehen lasse (die Auslosung also bis zur Ergebniseingabe nicht kenne) und somit überhaupt keine Auslosung eingebe. Und das ändert sich während des Turniers auch nicht.

Folgerichtig gehört der Auslosungs- und Auswahlmodus in die fixen Einstellungen, die beim Erstellen der Datenbank festgelegt und während des Turniers nicht mehr geändert werden können. Und das ist jetzt der Fall. Der „Neues Turnier starten“-Dialog sieht jetzt so aus:

Der neue „Neues Turnier starten“-Dialog

Das vereinfacht die Bedienung, die Oberfläche und den Code – und sorgt für weniger Verwirrung. In einem „Paar 1 bleibt sitzen, Paar 2 rutscht weiter“-Turnier bekommt man jetzt z. B. nicht mehr die Warnung, dass Auslosungen ab Runde 2 ignoriert werden – man kann einfach gleich von vornherein nur eine einzige Auslosung eingeben.

Selbstverständlich ist es natürlich nach wie vor möglich, bei der Ergebniseingabe von der Auslosung abzuweichen, egal welcher Modus eingestellt wurde. Das geht wie gehabt, indem man den „Automatische Paar- Spieler- bzw. Tischauswahl (de)aktivieren“-Knopf aktiviert:

Screenshot der Ergebniseingabe mit aktiviertem „Automatische Paar- Spieler- bzw. Tischauswahl (de)aktivieren“-Knopf und angezeigtem Tooltip

Da der Auswahlmodus im laufenden Betrieb nicht mehr umgeschaltet werden kann, könnte theoretisch nun folgendes Problem mit alten Datenbanken auftreten: Womöglich wurde der Modus auf „keine automatische Auswahl“ gesetzt, obwohl mehrere Runden ausgelost wurden. In dem Fall wären diese dann nicht mehr einsehbar. Für diesen Spezialfall gibt es unter „Extras“ → „Datenbank“ → „Auslosungsmodus ändern“ trotzdem die Möglichkeit, die Einstellung im Nachhinein anzupassen. Nur für den Fall der Fälle.

Farben für Markierungen

Tatsächlich ist es gar nicht so einfach, Farben für Markierungen zu finden, die sich 1. gut voneinander unterscheiden lassen, 2. sowohl auf einem hellen als auch auf einem dunklen Hintergrund gut zu lesen sind – und das 3. sowohl auf dem normalen als auch auf dem alternativen Zeilen-Hintergund. Deswegen schlägt das Programm jetzt beim Erstellen von Markierungen eine Farbe vor, die alle Kriterien erfüllt.

Folgende acht Farben sind jetzt definiert, und werden von oben nach unten voreingestellt, sofern sie noch nicht benutzt wurden:

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Mehr Markierungen werden vermutlich nicht unbedingt gebraucht werden. Natürlich kann aber die Farbe nach wie vor auch frei gewählt werden.

Bei der Farbauswahl wird jetzt weiterhin der visuell beurteilte Farbabstand nach CIEDE2000 zu allen bestehenden Markierungsfarben berechnet und ggf. bei zu großer Ähnlichkeit eine Warnung angezeigt.

Zeitanzeige des Turnierzeitplans überarbeitet

Bisher wurde auf der Turnierzeitplan-Seite intern millisekundengenau gerechnet. Das hatte zur Folge, dass es unter Umständen zu merkwürdigen Zeitanzeigen oder Warnungen kam, je nach dem, wann genau eine Runde gestartet wurde. So konnte es z. B. passieren, dass zwei Mal hintereinander dieselbe Sekunde angezeigt wurde, und dann ein Zwei-Sekunden-Sprung kam, oder eine Warnung wie „Bis zum Start der nächsten Runde fehlen noch 0 Minuten, soll wirklich schon gestartet werden?“ angezeigt wurde.

Jetzt werden jetzt die Abweichungen zwischen Soll- und Ist-Start bzw. -Ende nur noch minutengenau berechnet. Damit gibt es jetzt keine Rundungsdifferenzen bei den Abweichungen mehr, die bisher teilweise durch die sekundengenaue Berechnung vorkamen. Alle Zeitanzeigen werden jetzt nur noch sekundengenau berechnet, ohne Berücksichtigung von Millisekunden.

Damit sollten jetzt merkwürde Anzeigen und Meldungen der Vergangenheit angehören.

Weitere Neuerungen

Behobene Fehler (Auswahl)

Die vollständige Liste aller Änderungen enthält wie immer der ChangeLog.

Spielstandzettel: Wie rum?

Immer mal wieder gibt es auf Muckturnieren Nachfragen, wie man die Spielstände aufschreiben muss. Oder man bekommt Zettel, wo die Spielstände verkehrt aufgeschrieben wurden – trotz aller Sorgfalt beim Design der Vorlagen. Und das führt dann mitunter zu Verwirrung. Deswegen möchte ich hier mal was über Spielstandzettel schreiben.

Aufschreiben eines Muckers

Bis vor ein paar Jahren war mir nur eine Variante des Aufschreibens bekannt: Paar 1 steht oben, Paar 2 steht unten, und man schreibt die Bobbl von links nach rechts auf. War mir auch irgendwie klar, schließlich schreibt man doch so die Ergebnisse einer Muckrunde auf, oder?!

Hier ein Beispiel für einen Spielstandzettel eines „normalen“ Muckers, außerhalb eines Muckturniers (die Datei habe ich vor ein paar Jahren mal auf Wikipedia hochgeladen):

Beispiel-Zettel für den Spielstandzettel eines Muckers

Paar 1, repräsentiert durch die Römisch-I oben (Schreiber ist I), Paar 2 als Römisch-II unten und die Bobbl von links nach rechts. Ich persönlich habe noch bei keinem Karter mitgekartet, wo anders aufgeschrieben wurde.

Ähnlich sahen auch schon immer die Spielstandzettel auf den Muckturnieren aus, auf denen ich war, hier ein Beispiel eines alten Zettels des Muckturniers der JU Leupoldsgrün:

Alter Spielstandzettel des Muckturniers der JU Leupoldsgrün

Den habe ich auch vor Jahren bei Wikipedia hochgeladen. Die Bobbl wurden damals noch als „Spiel“ bezeichnet; mittlerweile konnte sich erfreulicherweise die korrekte Bezeichnung „Bobbl“ etablieren; ein „Spiel“ bezeichnet korrekterweise ein eben solches innerhalb eines Bobbls, z. B. einen Wenz.

Was ist der sinnvollere Spielstandzettel?

Für das Programm wurde die Eingabemaske für die Spielstände – sinnvollerweise – genau wie das Layout der Spielstandzettel entworfen. Viel später hatte ich meinen ersten Kontakt mit Spielstandzetteln, bei denen die Bobbl nicht von links nach rechts, sondern von oben nach unten aufgeschrieben werden. Seit Muckturnier 4.3.0 gibt es zwei Optionen für die Spielstandeingabe: Eine „horizontale“ und eine „vertikale“ Variante. Aber welche sind sinnvoller?

Für die „horizontale“ Variante sprechen meiner Meinung nach zwei Argumente:

  1. Man schreibt einen normalen Mucker auch so auf. Das entspricht dem, was man außerhalb eines Turniers auch tut. Wieso sollte man es auf einem Muckturnier anders machen als sonst?
  2. Die Eingabe von „horizontalen“ Spielstandzetteln ist programmseitig übersichtlicher und die Anzeige der Ergebnisse braucht jeweils eine Zeile weniger.

Am besten sieht man es an einem Beispiel. Hier benutzt wurde Version 3.10.0.

Hier die „normale“ (also „horizontale“) Variante:

Die „horizontale“ Spielstand-Eingabemaske von Muckturnier 3.10.0

Und hier dasselbe als „vertikale“ Variante:

Die vertikale Spielstand-Eingabemaske von Muckturnier 3.10.0

Der Workflow der „horizontalen“ Variante ist m. E. einleuchtender und gefälliger. Und ein definitiv objektivierbarer Vorteil dieser Variante ist, dass die Ergebnisse mit jeweils einer Zeile weniger an Platzbedarf und auch übersichtlicher dargestellt werden können.

Fazit

In Anbetracht der gängigen Gepflogenheiten beim Aufschreiben eines normalen Muckers und auch aus Sicht der Umsetzung der Eingabemaske im Muckturnier-Programm und deren Bedienung empfehle ich ganz klar das Verwenden von „horizontalen“ Spielstandzetteln.

Ungeachtet dessen bringt das Programm die Auswahlmöglichkeit zwischen „horizontal“ und „vertikal“ mit – sowohl bei den Vorlagen zum Erstellen von Spielstandblöcken, als auch für die Ergebnis-Eingabemaske. Letztlich kann also jeder selbst entscheiden, welche Variante zum Einsatz kommen soll. Man sollte nur definitiv darauf achten, dass jedem klar ist, wie aufgeschrieben wird, und die Eingabemaske entsprechend der Spielstandzettel-Variante eingestellt wird.

Muckturnier auf dem Saaleauen-Festival

Kürzlich hat sich das Hofer Stadtmarketing an mich gewandt. Sie haben angefragt, ob ich mit dem Muckturnier.org-Projekt nicht ein Muckturnier auf dem Saaleauen-Festival am 10.08.2025 unterstützen wollen würde.

Heute haben wir uns im Stadtmarketing getroffen, und die näheren Eckpunkte der Pläne ausgetauscht. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Julia Rösler und Carsten Reichel für das nette Gespräch! Es scheint so, als ob das seit dem Hofer Aufmucker mal wieder was Größeres werden könnte. Und das unterstütze ich natürlich gern :-)

Sobald es definitive Daten gibt, werden die Infos hier veröffentlicht! Bis dahin kann die Vorfreude noch ein bisschen steigen ;-)

[Update 18.07.2025] Die Turnierseite ist mittlerweile unter muckturnier.org/saaleauen-festival/ zu finden :-)

[Update 04.08.2025] Der Veranstalter hat das Turnier leider kurzfristig abgesagt. Trotzdem vielen Dank an alle, die mitgemacht hätten!

Warum man „Wenz über Muck“ spielen sollte

Beim Mucken gibt es keine stan­dar­di­sie­rten Regeln. Die Art und Weise, wie gespielt wird, ist nicht nur von Dorf zu Dorf unterschiedlich, sondern notfalls sogar von Wirtshaus zu Wirtshaus. Um dem einen oder anderen vielleicht eine kleine Entscheidungshilfe für Regeln für ein Muckturnier zu geben, habe ich schon ein paar Beiträge zu Regelfragen geschrieben. Wenn es darum geht, welche Spiele gespielt werden sollten, haben wir ja z. B. schon geklärt weswegen man beim Mucken keinen Geier spielt.

Lässt man den Geier außen vor (und das sollte man!), dann bleiben noch zwei Varianten übrig: „Muck über Wenz“ und „Wenz über Muck“. Und hier scheiden sich – wie so oft – die Geister.

Das bei der Diskussion dieser Fragestellung i. d. R. einzig vorgebrachte Argument für Ersteres ist das Spiel heißt ja schließlich auch „Mucken“! – allerdings bleibt eine darüberhinausgehende Darlegung stichhaltiger Vorteile von „Muck über Wenz“ typischerweise aus. Logisch betrachtet müsste es dann z. B. auch beim Schafkopf ein „Schafkopf“-Spiel geben, das das höchste ist – schließlich heißt das Spiel ja Schafkopf. Insgesamt erscheint mir die Argumentationskette etwas dünn.

Dabei ist die Überlegung eigentlich ganz einfach. Ähnlich wie bei der „Geier“-Diskussion muss man immer im Hinterkopf haben, dass man beim Mucken immer einen Partner hat. Beim Wenz gibt es vier Trümpfe. Beim Mucken gibt es zwölf. Die Chance, dass man ein paar Muck-Trümpfe hat, ist also deutlich höher. Und jetzt kommt das Problem: Einen normalen Wenz, der aber halt eben noch kein Schneiderwenz ist, kann man mit dem schlechtesten Muck „kaputtmachen“. Einen Ober, einen Unter, zwei Rote, keine Sau?! Da sag ich doch einen Muck drüber. Mein Mann wird schon irgendwas haben. Für einen Schneiderwenz braucht man schon einen guten Wenz. Was ist die Folge? Es wird immer nur gemuckt.

Der Wenz ist im Schnitt schwieriger zu gewinnen, als der Muck. Die Chance, dass der Mann passende, gute Karten hat, ist niedriger. Ein Schneiderwenz ist nicht ohne Weiteres anzusagen. Ein schlechter Muck kann leicht über einen guten Wenz gesagt werden. Und genau deswegen sollte man „Wenz über Muck“ spielen, und nicht umgekehrt – auch, wenn das Spiel „Mucken“ heißt.