Immer mal wieder gibt es auf Muckturnieren Nachfragen, wie man die Spielstände aufschreiben muss. Oder man bekommt Zettel, wo die Spielstände verkehrt aufgeschrieben wurden – trotz aller Sorgfalt beim Design der Vorlagen. Und das führt dann mitunter zu Verwirrung. Deswegen möchte ich hier mal was über Spielstandzettel schreiben.
Aufschreiben eines Muckers
Bis vor ein paar Jahren war mir nur eine Variante des Aufschreibens bekannt: Paar 1 steht oben, Paar 2 steht unten, und man schreibt die Bobbl von links nach rechts auf. War mir auch irgendwie klar, schließlich schreibt man doch so die Ergebnisse einer Muckrunde auf, oder?!
Hier ein Beispiel für einen Spielstandzettel eines „normalen“ Muckers, außerhalb eines Muckturniers (die Datei habe ich vor ein paar Jahren mal auf Wikipedia hochgeladen):
Paar 1, repräsentiert durch die Römisch-I oben (Schreiber ist I), Paar 2 als Römisch-II unten und die Bobbl von links nach rechts. Ich persönlich habe noch bei keinem Karter mitgekartet, wo anders aufgeschrieben wurde.
Ähnlich sahen auch schon immer die Spielstandzettel auf den Muckturnieren aus, auf denen ich war, hier ein Beispiel eines alten Zettels des Muckturniers der JU Leupoldsgrün:
Den habe ich auch vor Jahren bei Wikipedia hochgeladen. Die Bobbl wurden damals noch als „Spiel“ bezeichnet; mittlerweile konnte sich erfreulicherweise die korrekte Bezeichnung „Bobbl“ etablieren; ein „Spiel“ bezeichnet korrekterweise ein eben solches innerhalb eines Bobbls, z. B. einen Wenz.
Was ist der sinnvollere Spielstandzettel?
Für das Programm wurde die Eingabemaske für die Spielstände – sinnvollerweise – genau wie das Layout der Spielstandzettel entworfen. Viel später hatte ich meinen ersten Kontakt mit Spielstandzetteln, bei denen die Bobbl nicht von links nach rechts, sondern von oben nach unten aufgeschrieben werden. Seit Muckturnier 4.3.0 gibt es zwei Optionen für die Spielstandeingabe: Eine „horizontale“ und eine „vertikale“ Variante. Aber welche sind sinnvoller?
Für die „horizontale“ Variante sprechen meiner Meinung nach zwei Argumente:
Man schreibt einen normalen Mucker auch so auf. Das entspricht dem, was man außerhalb eines Turniers auch tut. Wieso sollte man es auf einem Muckturnier anders machen als sonst?
Die Eingabe von „horizontalen“ Spielstandzetteln ist programmseitig übersichtlicher und die Anzeige der Ergebnisse braucht jeweils eine Zeile weniger.
Am besten sieht man es an einem Beispiel. Hier benutzt wurde Version 3.10.0.
Hier die „normale“ (also „horizontale“) Variante:
Und hier dasselbe als „vertikale“ Variante:
Der Workflow der „horizontalen“ Variante ist m. E. einleuchtender und gefälliger. Und ein definitiv objektivierbarer Vorteil dieser Variante ist, dass die Ergebnisse mit jeweils einer Zeile weniger an Platzbedarf und auch übersichtlicher dargestellt werden können.
Fazit
In Anbetracht der gängigen Gepflogenheiten beim Aufschreiben eines normalen Muckers und auch aus Sicht der Umsetzung der Eingabemaske im Muckturnier-Programm und deren Bedienung empfehle ich ganz klar das Verwenden von „horizontalen“ Spielstandzetteln.
Ungeachtet dessen bringt das Programm die Auswahlmöglichkeit zwischen „horizontal“ und „vertikal“ mit – sowohl bei den Vorlagen zum Erstellen von Spielstandblöcken, als auch für die Ergebnis-Eingabemaske. Letztlich kann also jeder selbst entscheiden, welche Variante zum Einsatz kommen soll. Man sollte nur definitiv darauf achten, dass jedem klar ist, wie aufgeschrieben wird, und die Eingabemaske entsprechend der Spielstandzettel-Variante eingestellt wird.
Kürzlich hat sich das Hofer Stadtmarketing an mich gewandt. Sie haben angefragt, ob ich mit dem Muckturnier.org-Projekt nicht ein Muckturnier auf dem Saaleauen-Festival am 10.08.2025 unterstützen wollen würde.
Heute haben wir uns im Stadtmarketing getroffen, und die näheren Eckpunkte der Pläne ausgetauscht. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Julia Rösler und Carsten Reichel für das nette Gespräch! Es scheint so, als ob das seit dem Hofer Aufmucker mal wieder was Größeres werden könnte. Und das unterstütze ich natürlich gern :-)
Sobald es definitive Daten gibt, werden die Infos hier veröffentlicht! Bis dahin kann die Vorfreude noch ein bisschen steigen ;-)
Beim Mucken gibt es keine standardisierten Regeln. Die Art und Weise, wie gespielt wird, ist nicht nur von Dorf zu Dorf unterschiedlich, sondern notfalls sogar von Wirtshaus zu Wirtshaus. Um dem einen oder anderen vielleicht eine kleine Entscheidungshilfe für Regeln für ein Muckturnier zu geben, habe ich schon ein paar Beiträge zu Regelfragen geschrieben. Wenn es darum geht, welche Spiele gespielt werden sollten, haben wir ja z. B. schon geklärt weswegen man beim Mucken keinen Geier spielt.
Lässt man den Geier außen vor (und das sollte man!), dann bleiben noch zwei Varianten übrig: „Muck über Wenz“ und „Wenz über Muck“. Und hier scheiden sich – wie so oft – die Geister.
Das bei der Diskussion dieser Fragestellung i. d. R. einzig vorgebrachte Argument für Ersteres ist das Spiel heißt ja schließlich auch „Mucken“! – allerdings bleibt eine darüberhinausgehende Darlegung stichhaltiger Vorteile von „Muck über Wenz“ typischerweise aus. Logisch betrachtet müsste es dann z. B. auch beim Schafkopf ein „Schafkopf“-Spiel geben, das das höchste ist – schließlich heißt das Spiel ja Schafkopf. Insgesamt erscheint mir die Argumentationskette etwas dünn.
Dabei ist die Überlegung eigentlich ganz einfach. Ähnlich wie bei der „Geier“-Diskussion muss man immer im Hinterkopf haben, dass man beim Mucken immer einen Partner hat. Beim Wenz gibt es vier Trümpfe. Beim Mucken gibt es zwölf. Die Chance, dass man ein paar Muck-Trümpfe hat, ist also deutlich höher. Und jetzt kommt das Problem: Einen normalen Wenz, der aber halt eben noch kein Schneiderwenz ist, kann man mit dem schlechtesten Muck „kaputtmachen“. Einen Ober, einen Unter, zwei Rote, keine Sau?! Da sag ich doch einen Muck drüber. Mein Mann wird schon irgendwas haben. Für einen Schneiderwenz braucht man schon einen guten Wenz. Was ist die Folge? Es wird immer nur gemuckt.
Der Wenz ist im Schnitt schwieriger zu gewinnen, als der Muck. Die Chance, dass der Mann passende, gute Karten hat, ist niedriger. Ein Schneiderwenz ist nicht ohne Weiteres anzusagen. Ein schlechter Muck kann leicht über einen guten Wenz gesagt werden. Und genau deswegen sollte man „Wenz über Muck“ spielen, und nicht umgekehrt – auch, wenn das Spiel „Mucken“ heißt.
Gestern fand zum ersten Mal ein Muckturnier auf dem Tauperlitzer Seefest statt, der 1. Tauperlitzer Seefest-Mucker. Gerne haben wir vom Muckturnier.org-Team die allesamt ehrenamtlich tätigen Ausrichter dabei unterstützt! Bei sommerlichen Temperaturen konnten wir 64 Katerinnen und Karter begrüßen.
An dieser Stelle nochmal einen herzlichen Glückwunsch an die souveränen Sieger Horst Busch und Helmut Jungkunz! Alle Interessierten können ihre Platzierung gerne in der Rangliste nachschauen.
Es war ein schönes und harmonisches Turnier, und es gab keinerlei Probleme. Dank Voranmeldung, Anmeldungscodes und einem insgesamt sehr reibungslosen Ablauf war auch der zeitliche Rahmen problemlos einzuhalten. Mittlerweile funktioniert das Konzept des Muckturnier-Programms wirklich ganz passabel :-) Abgesehen davon war die Zeitanzeige über das Bühnen-LED-Display ein echter Hingucker, und die Technik hat einwandfrei funktioniert.
Vielen Dank an Stefan Friedrich und sein Team für die tolle und freundliche Kommunikation, und vor allem auch für die spendable Verpflegung! Vielleicht sehen wir uns ja nächstes Jahr wieder ;-)